Stiftung Warentest : Nur drei Banken sind „streng nachhaltig“

Stiftung Warentest hat Banken in Bezug auf Nachhaltigkeit getestet. Den strengen Kriterien genügen nur die wenigsten. Welche Zinsen die Testsieger bieten.
Nachhaltigkeit versprechen inzwischen viele Banken. Doch welche Banken halten das Versprechen? Die Stiftung Warentest hat in ihrem Nachhaltigkeitstest (Heft 04/2025) 15 Banken gekürt, die den Mindestkriterien genügen. Zu den Testsiegern, die das Prädikat „streng nachhaltig“ erhalten, gehören die GLS-Bank, KD-Bank und die Umweltbank.
Um als nachhaltig eingestuft zu werden, muss eine Bank die fünf Mindestkriterien der Stiftung Warentest erfüllen. Zunächst muss Nachhaltigkeit grundsätzlich eine zentrale Rolle im Geschäft der Bank spielen. Auch muss die Bank ihren Nachhaltigkeitsansatz auf ihrer Internetseite veröffentlichen. Des Weiteren sollen Kredite bevorzugt an ökologische und soziale Unternehmen vergeben werden – bei Sparkassen und Volksbanken zählt dazu auch die lokale Wirtschaft. Zusätzlich muss die Bank bei ihrer Kreditvergabe und Wertpapieranlage bestimmte Bereiche wie Kohle, Atomkraft oder Waffen ausschließen. Zum Teil erlaubt Stiftung Warentest, dass kleinere Umsatzanteile der Kreditnehmer auf diese Bereiche entfallen dürfen (zum Beispiel zehn Prozent Kohle bei Energieversorgern, die auf erneuerbare Energien umstellen). Als letztes Kriterium darf die Bank keine Geschäfte mit Unternehmen eingehen, die durch schwere Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen aufgefallen sind.
GLS-Bank, KD-Bank und Umweltbank sind „streng nachhaltig“
Diese Mindestkriterien erfüllen laut Test nur 15 Banken, darunter die Sparda-Bank Hamburg, Pro-Credit-Bank oder die Tomorrow-Bank.
Die noch strengeren Kriterien erfüllen lediglich drei Banken: die GLS-Bank, KD-Bank und Umweltbank. Die drei Nachhaltigkeitssieger würden ihre Kredite ausschließlich an soziale oder ökologische Projekte vergeben, wie Stiftung Warentest mitteilt. Außerdem verfügten die Banken über einen Nachhaltigkeitsbeirat. Zusätzlich berichteten diese drei Banken sowohl über ihre innerbetrieblichen Emissionen als auch über die Emissionen, die aus ihren Investitionen resultieren.
Die GLS-Bank und die evangelische KD-Bank bieten (kostenpflichtige) Girokonten sowie Tages- und Festgeldkonten an. Die Umweltbank habe bisher noch kein Girokonto im Angebot, das solle in naher Zukunft folgen. Dafür biete die Umweltbank mit 1,5 Prozent unter den dreien die höchsten Tagesgeldzinsen. Bei allen drei Banken können Kunden laut Stiftung Warentest ein Wertpapierdepot mit den gängigen ETFs eröffnen.
Wem die Mindestkriterien der Stiftung Warentest für Nachhaltigkeit genügen, der finde bei den anderen zwölf Banken zum Teil bessere Zinskonditionen. Die Pro-Credit-Bank biete die besten Tagesgeldzinsen für Neukunden, wohingegen die Sparda-Bank Hamburg die höchsten Zinsen auf das Festgeld zahle.
So wurde getestet
Stiftung Warentest hat einen Fragebogen an 117 Kreditinstitute geschickt, die in Deutschland ein Girokonto beziehungsweise ein Tages- oder Festgeldkonto anbieten. Von diesen Banken wurden am Ende 15 in den finalen Test aufgenommen, die den Mindestanforderungen an Nachhaltigkeit der Stiftung Warentest genügen. Den ganzen Text zum Nachhaltigskeitssest lesen Sie hier.