Die Liste der vom Aussterben bedrohten Arten ist innerhalb eines Jahres um mehr als 1.000 Einträge gewachsen. Insgesamt umfasst die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) nun 163.040 gefährdete Arten. Davon sind 45.000 Tier- und Pflanzenarten in akuter Gefahr, bald auszusterben. Und diese Liste umfasst nur bekannte, offiziell erfasste Arten. Forschende schätzen, dass unzählige Spezies an Tieren und Pflanzen vom Planeten verschwinden, ehe sie überhaupt entdeckt wurden.

Für die Entwicklung werden vor allem die Folgen des Klimawandels verantwortlich gemacht: die Zerstörung des natürlichen Lebensraums, invasive Arten sowie der illegale Handel mit Tieren und Pflanzen.

Zu den gefährdeten Arten zählen laut dem IUCN-Bericht das in der Atacamawüste heimische Kakteengewächs Copiapoa, der Borneo-Zwergelefant und die Gran-Canaria-Rieseneidechse. Die Verbreitung der Copiapoa als Zierpflanze trägt zu ihrer Gefährdung bei, wobei der illegale Handel durch soziale Medien verstärkt wird. Allerdings gibt es auch Erfolgsgeschichten: Der Pardelluchs ist dank erfolgreicher Schutzbemühungen inzwischen nicht mehr vom Aussterben bedroht.

Seit 1963 gibt es die Rote Liste, die jedes Jahr aktualisiert wird. Herausgegeben wird sie von der IUCN, dem größten und ältesten globalen Netzwerk für Naturschutz. Die IUCN fungiert als Dachverband und vereint Ministerien und Behörden, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftler aus mehr als 160 Ländern.

Die Rote Liste basiert auf wissenschaftlichen Kriterien und gilt als die verlässlichste und renommierteste Quelle für Informationen über den Zustand der Artenvielfalt. Die Bedrohung einer Art hängt nicht nur von der verbleibenden Anzahl der einzelnen Tiere oder Pflanzen ab, sondern auch von ihrem Lebensraum.